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Was passiert mit unseren Daten nach dem Tod? - Digitaler Nachlass

In der heutigen Zeit ist unser digitales Leben ein wichtiger Teil unserer Existenz. Wir sind ständig mit dem Internet verbunden, nutzen soziale Medien, speichern unsere Fotos und Dokumente online und verwalten unsere Finanzen digital. Doch was passiert mit all diesen Daten, wenn wir eines Tages nicht mehr sind? In diesem Blogbeitrag möchten wir das Thema "Digitaler Nachlass" näher beleuchten und dir einen Überblick geben, wie du deine digitale Hinterlassenschaft sinnvoll regeln kannst.

Was ist ein digitaler Nachlass?

Ein digitaler Nachlass bezieht sich auf alle Informationen, Dateien und Konten, die du im Internet besitzt oder hinterlässt. Dazu gehören beispielsweise E-Mail-Konten, Social-Media-Profile, Online-Banking, Foto- und Videospeicher, Online-Accounts bei verschiedenen Diensten und vieles mehr. Diese Daten und Informationen stellen zusammen deinen digitalen Fußabdruck dar und können einen erheblichen Wert haben, sowohl finanziell als auch emotional.

Warum ist der digitale Nachlass wichtig?

Der digitale Nachlass ist aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen können persönliche Daten, die im Internet verbleiben, missbraucht werden, beispielsweise für Identitätsdiebstahl oder Betrug. Zum anderen haben Angehörige häufig das Bedürfnis, die digitalen Erinnerungen und Informationen der verstorbenen Person zu bewahren oder zu löschen. Zudem kann es bei finanziellen Konten oder Online-Abonnements zu finanziellen Verlusten kommen, wenn diese nicht ordnungsgemäß gekündigt werden.

Was passiert mit dem digitalen Nachlass nach dem Tod?

In vielen Fällen bleiben die digitalen Daten einer verstorbenen Person einfach unberührt, da es keine klaren Regelungen gibt. In einigen Fällen bieten Internetdienstanbieter oder Plattformen Möglichkeiten an, den Zugang zu den Daten einer verstorbenen Person zu verwalten oder zu löschen. Google bietet beispielsweise den "Google-Inaktivitätsmanager" an, bei dem Nutzer vorab festlegen können, was mit ihren Daten geschehen soll, wenn sie für eine bestimmte Zeit inaktiv sind. Facebook bietet die Möglichkeit, ein Profil in einen Gedenkzustand zu versetzen oder zu löschen, und bei Apple kannst du deiner Apple ID einen Nachlasskontakt hinzufügen. Allerdings sind solche Funktionen nicht bei allen Anbietern verfügbar.

Wie kannst du deinen digitalen Nachlass regeln?

Um deinen digitalen Nachlass sinnvoll zu regeln, solltest du zunächst eine Bestandsaufnahme deiner Online-Accounts und -Dienste machen. Notiere Zugangsdaten und Passwörter und bewahre sie an einem sicheren Ort auf, beispielsweise in einem Passwort-Manager wie Bitwarden. Informiere dich bei den einzelnen Anbietern über die Möglichkeiten der Nachlassregelung und treffe entsprechende Vorsorgemaßnahmen.

Erwäge die Erstellung einer digitalen Vorsorgevollmacht, in der du eine Vertrauensperson benennst, die im Falle deines Todes oder einer schweren Erkrankung Zugang zu deinen digitalen Daten erhält und entsprechend deinen Wünschen handeln kann.

Fazit

Der digitale Nachlass ist ein zunehmend wichtiges Thema in unserer vernetzten Welt. Es ist wichtig, sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen, was mit unseren digitalen Daten und Informationen nach unserem Tod geschehen soll. Indem wir unseren digitalen Nachlass sinnvoll regeln, können wir dazu beitragen, unsere Angehörigen zu entlasten und dafür sorgen, dass unsere persönlichen Informationen und Erinnerungen in unserem Sinne behandelt werden.

Einige Tipps, um deinen digitalen Nachlass zu regeln:

1. Kommuniziere deine Wünsche: Spreche mit deinen Angehörigen und Vertrauenspersonen über deine Vorstellungen bezüglich deines digitalen Nachlasses. Teile ihnen mit, welche Accounts gelöscht oder aufbewahrt werden sollen und wie du möchtest, dass deine digitalen Erinnerungen behandelt werden.
3. Dokumentiere alles: Erstelle eine Liste mit deinen digitalen Accounts, Passwörtern und wichtigen Dokumenten, die online gespeichert sind. Aktualisiere diese Liste regelmäßig und stelle sicher, dass sie leicht zugänglich ist, wenn sie benötigt wird.
5. Nutze spezielle Dienste: Es gibt einige Online-Dienste, die sich auf die Verwaltung von digitalem Nachlass spezialisiert haben. Sie können dir dabei helfen, deine digitalen Assets systematisch zu verwalten und deinen Angehörigen den Zugang zu ermöglichen, wenn dies erforderlich ist.
6. Berücksichtige rechtliche Aspekte: Es ist ratsam, sich über die rechtlichen Aspekte des digitalen Nachlasses in deinem Land zu informieren. In einigen Ländern gibt es spezielle Gesetze, die den Umgang mit digitalen Daten nach dem Tod regeln. 7. Passe deinen letzten Willen an: Um sicherzustellen, dass dein digitaler Nachlass gemäß deinen Wünschen verwaltet wird, solltest du dies auch in deinem Testament festhalten. Ein Notar oder Anwalt kann dir dabei helfen, die entsprechenden Regelungen zu treffen.

Insgesamt ist es wichtig, sich der Bedeutung des digitalen Nachlasses bewusst zu sein und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Durch die Planung und Organisation deines digitalen Nachlasses kannst du sicherstellen, dass deine digitalen Informationen und Erinnerungen auch nach deinem Tod so behandelt werden, wie du es dir wünschst, und deinen Angehörigen unnötigen Stress und Probleme ersparen.